Genormte und geprüfte Rigips® Brandschutzkonstruktionen sowie Detaillösungen bieten im Brandfall höchste Sicherheit in allen Ausbaubereichen: Vom sanierten Altbau bis zum modernen Wohnbauprojekt, von kommerziellen Bauten bis zu öffentlichen Großbauten.
Durch unsere intensive und kontinuierliche Entwicklungsarbeit, die durch Tests bei unabhängigen Prüfanstalten belegt wird, treiben wir den technischen Fortschritt im baulichen Brandschutz kontinuierlich voran – dafür sind wir von Rigips Feuer und Flamme.
WISSENSWERTES RUND UM DEN BRANDSCHUTZ
GEPRÜFTE SYSTEME
Für folgende Systeme wurden Brandschutzprüfungen durchgeführt:
Rigips Ständerwände,
Brandwände EI90M,
Schachtwände und Installationsschächte,
selbständige Brandschutzdecken,
Stahlträger- und Stützenbekleidungen,
Holzträger- und Holzstützenbekleidungen
sowie Abschottungen.

Gips – mit eingebauter Feuerwehr
Für den Brandschutz einzusetzende Rigips Platten basieren auf dem Naturprodukt Gips. Dieser enthält kristallgebundene Wasseranteile, die im Brandfall als „Löschwasser“ dienen. Der dann austretende Wasserdampf bewirkt, dass die Temperatur der Oberfläche nicht höher als 100°C ansteigen kann, solange sich Wasserdampf bildet. In z.B. der „die Dicke 20“ sind pro m² über 4 Liter „Löschwasser“ enthalten.

Anforderungen an den Feuerwiderstand
Der Raumabschluss "E" ist die Fähigkeit eines Bauteils mit raumtrennender Funktion, der Beanspruchung eines nur an einer Seite angreifenden Feuers so zu widerstehen, dass ein Feuerdurchtritt zur unbeflammten Seite als Ergebnis des Durchtritts von Flammen oder heißer Gase verhindert wird. Diese würden ansonsten die Entzündung der dem Feuer abgekehrten Oberfläche des Bauteils oder in der Nähe dieser Oberfläche befindlicher Materialien verursachen.
Die Wärmedämmung "I" ist die Fähigkeit eines Bauteils, einer einseitigen Brandbeanspruchung ohne die Übertragung von Feuer als Ergebnis einer signifikanten Übertragung von Wärme von der dem Feuer zugekehrten Seite zu der vom Feuer abgewandten Seite zu widerstehen. Die Übertragung muss so begrenzt sein, dass weder die vom Feuer abgewandte Oberfläche noch Materialien in der Nähe dieser Oberfläche entzündet werden. Das Bauteil muss außerdem ein so großes Hindernis für die Wärmeeinwirkung darstellen, dass in der Nähe befindliche Personen geschützt werden.
In einigen speziellen Fällen gibt es auch noch Anforderungen an den Widerstand gegen mechanische Beanspruchung ("M"). Der Widerstand gegen mechanische Beanspruchung "M" ist die Fähigkeit eines Bauteils, einer Stoßbeanspruchung zu widerstehen, die den Fall repräsentiert, wenn ein Tragfähigkeitsverlust eines anderen Bauteils im Brandfall eine Stoßbeanspruchung auf das betroffene Bauteil verursacht. Das Bauteil wird einer definierten Kraft in Form einer Stoßbeanspruchung kurz nach dem Zeitpunkt der angestrebten "R"-, "E"- und/oder "I"-Klassifizierungsperiode ausgesetzt. Das Bauteil muss der Stoßbeanspruchung widerstehen, ohne das "R"-, "E"- und/oder "I"-Verhalten zu beeinflussen, um die Klassifizierung durch den Zusatzbuchstaben "M" zu erlangen.

TECHNIK AKTUELL
Brandwand EI90-M bis 9 m Höhe
Wir freuen uns, Ihnen unseren neuesten (und bisher größten) Prüferfolg vorstellen zu können:
vor allem im Hallenbau relevant, aber auch in jedem Bereich mit Stoßbelastung ein großes Thema – die exklusive Rigips Lösung: Brandwand EI90-M bis 9 m Höhe.
Diese einzigartige Konstruktion erfüllt mehrere Anforderungen in einem:
Raumabschluss ("E") + Wärmedämmkriterium ("I") + Stoßbeanspruchung ("M") mit einem 200 kg schweren Bleischrot-Sack, der nach den 90 Minuten im Brandversuch dreimal auf dieselbe Stelle gestoßen wird.
Mit dieser Rigips Systemlösung übertreffen wir unsere alte Systemlösung mit der Raumhöhe um mehr als das Doppelte!
Für den Aufbau der Wandkonstruktion werden, abhängig von der Raumhöhe, RigiProfil CW50/75/100 verwendet. Diese sind im Achsabstand von 312,5mm anzuordnen. Die erste Beplankungslage wird mit einer Duraline 15mm Platte beplankt. Dann wird eine Lage Stahlblech (1000mm x 2000mm, Nennblechdicke 0,5mm) querverlegt mit Rigips Holzschrauben (an jedem CW Profil mit jeweils 3 Holzschrauben) an die CW Profile befestigt. Wichtig ist dabei eine Überlappung der Stahlbleche von mindestens 15cm. Danach wird noch eine Lage Duraline 15mm an die CW Profile montiert. Bei dieser Wandkonstruktion müssen aus Stabilitätsgründen bei der Montage der CW- und UW mit dem Untergrund Metalldübel zB Rigips Deckennagel verwendet werden.
Anschlussdetails dieser Speziallösung sowie die Ausbildung für starre und gleitende Deckenanschlüsse können der Systembroschüre „Brandwände“ aus unserem Planungsordner „Planen und Bauen“ entnommen werden.

Brandschutz- und Statikprüfung eines WC-Gestells in der Sanitärtrennwand
Saint-Gobain Rigips Austria, Tece und Air Fire Tech beauftragten die MA39 mit der Durchführung von statischen Belastungsversuchen an einer Rigips Sanitärtrennwand mit eingebauten Hänge WCs, einem Waschtisch und eingebauten Stützklappgriffen.
Auf die Wandkonstruktion wurde ein keramischer Belag aufgebracht. Die Sanitärtrennwand wurde als beidseitige beplankte Doppelständerwand ausgeführt, wobei die gegenüberliegenden Wandständer jeweils in den Höhendrittelpunkten mit Gipsstreifen verbunden wurden. Für diesen Aufbau wurden KEINE U-Aussteifungsprofile verwendet!
Hänge-WC befestigt an WC-Modul
Der Belastungsversuch wurde wie folgt durchgeführt: Die Prüflast wurde stetig und ruckfrei auf 4,1kN (entsprechend 410 kg) gesteigert und anschließend 1 Stunde aufrecht gehalten. Nach der Entlastung wurde nach einer Wartezeit von 5 Minuten die bleibende Verformung bestimmt.
Behindertengerechtes Hänge-WC befestigt an WC-Modul
Der Belastungsversuch wurde wie folgt durchgeführt: Die Prüflast wurde stetig und ruckfrei auf 4,1kN gesteigert und anschließend 1 Stunde aufrecht gehalten. Nach der Entlastung wurde nach einer Wartezeit von 5 Minuten die bleibende Verformung bestimmt.
Waschtisch befestigt an Sanitärunterkonstruktion
Der Belastungsversuch wurde wie folgt durchgeführt: Die Prüflast wurde stetig und ruckfrei auf 1,5kN gesteigert und anschließend 1 Stunde aufrecht gehalten. Nach der Entlastung wurde nach einer Wartezeit von 5 Minuten die bleibende Verformung bestimmt.
Stützklappgriffe befestigt an TECE-Gerontomodul und TECE-Modul für Stützgriffe/Haltegriffemit Stahlplattenset
Die Aufbringung der vertikalen Prüflast auf die Stützgriffe erfolgte jeweils über eine Stahlkette welche mit möglichst großem Wandabstand in den Stützgriff eingefädelt wurde. Die Exzentrizität der aufgebrachten Prüflast betrug somit 75 cm. Die Bestimmung der Durchbiegung des Stützgriffs unter Belastung erfolgte an der Oberkante des Stützgriffs.
Der Belastungsversuch wurde wie folgt durchgeführt: die Prüflast wurde nach Aufbringung einer Vorlast von 0,7 kN (entsprechend 70 kg) stetig und ruckfrei auf 1,25 kN gesteigert und anschließend 30 Minuten aufrecht gehalten. Nach der Entlastung wurde nach einer Wartezeit von 5 Minuten die bleibende Verformung bestimmt.
Alle oben genannten Versuchsaufbauten hielten den beschriebenen Prüflasten ohne erkennbare Beschädigungen stand.
Weitere Informationen zu den Sanitärelementen finden Sie unter www.tece.at, zu den Abschottungen finden Sie unter www.airfiretech.at!
