Durch einfache konstruktive Maßnahmen können Rigips Montagewände ohne Veränderung des Grundsystems den unterschiedlichsten bauphysikalischen Anforderungen gerecht werden. So werden z.B. durch Vergrößerung des Wandhohlraumes (Abstand der Beplankungsschalen) und/oder durch größere Dicke der Hohlraumdämpfung bzw. durch 1- oder 2-lagige Beplankungen Schalldämmwerte Rw von 42 dB bis 78 dB erzielt.
In der Praxis bedeutet dies, dass Ihr Komfort mit RIGIPS Schallschutzsystemen in allen Lebensbereichen deutlich steigt!
QUALITÄTSSIEGEL FÜR GEPRÜFTEN SCHALLSCHUTZ
Die bauphysikalischen Werte der RIGIPS Systeme sind ab sofort noch transparenter. Die Staatliche Versuchsanstalt am TGM, Fachbereiche Akustik und Bauphysik (TGM - FB AB), hat den geprüften Systemen von Saint-Gobain Rigips Austria das Label „tgm FB AB geprüft“ verliehen.
Die akkreditierte und notifizierte Prüf- und Überwachungsstelle TGM - FB AB garantiert, dass alle Prüfungen normgerecht durchgeführt werden. Das TGM-Label zeigt auf, dass der Antragsteller Systeme anbietet, die sowohl Planungs- und Verarbeitungssicherheit als auch Anwendungs- und Einbausicherheit bieten sofern alle geprüften Systemkriterien eingehalten werden.

WISSENSWERTES RUND UM DEN SCHALLSCHUTZ
Was bedeutet Schall?
Schallwellen sind Druckschwankungen in einem elastischen Medium.
Das Medium kann gasförmig (Luftschall), flüssig (Wasserschall) oder fest (Körperschall) sein.
Die Bewegung wird auf das benachbarte Teilchen durch Anstoßen übertragen. Es kommt zur Verdichtung und Verdünnung der Materie und zur Fortpflanzung des Schalls.
Im Vakuum ist keine Materie vorhanden und daher gibt es keine Schallausbreitung bzw. keine Akustik.

Was bedeutet Frequenz?
Die Häufigkeit des Wechsels des Luftdrucks (bei Luftschall) nennt man Frequenz.
Gemessen wird sie in Hertz (Hz), 1 Hz = eine Schwingung pro Sekunde.
Die Frequenz bestimmt bei der Schallwiedergabe die Tonhöhe.
In der Akustik entspricht eine Verdoppelung der Frequenz dem Intervall einer Oktave. Als kleinere Intervalle sind Terzen (1/3 Oktaven) gebräuchlich. Frequenzen zwischen 20 Hz und 20.000 Hz sind für das menschliche Gehör wahrnehmbar, dies entspricht etwa 10 Oktaven.
Individuelle Unterschiede sind groß und mit zunehmendem Alter sinkt die obere Grenze erheblich ab.
Schall mit einer Frequenz von unter 16 Hz bezeichnet man als Infraschall, oberhalb von 20 kHz als Ultraschall und oberhalb von 1.000.000.000 Hz (1 GHz) als Hyperschall.

HÖRBEREICH, HÖRFLÄCHE, HÖRFELD - GIBT ES UNTERSCHIEDE?
Nein. Die Hörfläche wird auch Hörbereich oder Hörfeld genannt. Sie ist jener Pegel-und Frequenzbereich von Schall, den das menschliche Gehör wahrnehmen kann. Das Lautstärkeempfinden wird durch den Schalldruck und durch die Frequenz bestimmt.
Die vier Grenzbereiche der Hörfläche (Hörschwelle, Schmerzschwelle, tiefste- und höchste Frequenz) werden als Hörgrenze bezeichnet. Die Hörschwelle gibt den gerade noch hörbaren Schallpegel an, nach oben wird die Hörfläche von der Schmerzschwelle bestimmt.
Die höchste vom Menschen hörbare Frequenz begrenzt die Hörfläche bei etwa 16.000 - 19.000 Hz, die tiefste Frequenz liegt bei etwa 16 - 21 Hz.
Zwischen 2.000 Hz und 5.000 Hz hören Menschen am besten – die Hörschwelle ist dort am niedrigsten und hier treten auch die meisten Laute der gesprochenen Sprache auf. Das Sprachfeld und das Musikfeld sind jene Frequenz- und Pegelbereiche, die für die Wahrnehmung von Sprache oder Musik besonders wesentlich sind und werden in der Hörfläche oft gesondert dargestellt.

TECHNIK AKTUELL
Schwertanschlüsse konstruieren im RIGIPS System
Müssen Montagewände für Anschlüsse an schlanke Fassadenstützen in der Dicke reduziert werden, so ist der Flächenanteil des reduzierten Wandstückes möglichst gering zu halten, damit die daraus resultierenden Schallschutzminderungen begrenzt werden.
Dichte Anschlüsse sind für den Schallschutz von ausschlaggebender Bedeutung. Die Anordnung einer RIGIPS Anschlussdichtung ist daher zwingend notwendig, ebenso wie das Ausdrücken der Anschlussfugen mit RIGIPS Fugenfüller.
RIGIPS Austria hat Reduzieranschlüsse mit einem Schalldämmmaß Rw bis zu 55 dB in einer notifizierten Prüfstelle geprüft.

Spektrum-Anpassungswerte C und Ctr
Durch die Angabe der Spektrum-Anpassungswerte soll die Übereinstimmung zwischen den aus den Messwerten abgeleiteten Einzahlwerten und der subjektiv empfundenen Schalldämmung verbessert werden. Die rechnerisch zu bestimmenden Spektrum-Anpassungswerte C und Ctr wurden neben dem bewerteten Schalldämm-Maß Rw (=Einzahlwert) zur Anpassung von Schallschutzmaßnahmen an bestimmte Standard-Lärmquellen eingeführt. Die bewerteten Schalldämm-Maße werden mit dem Spektrum-Anpassungswert korrigiert - Planer können somit ganz gezielt auf die jeweilige Lärmsituation eingehen.
Die Schallschutzwirkung hängt nämlich neben den reinen Bauteileigenschaften auch vom Frequenzspektrum des einwirkenden Geräuschaufkommens ab.
Der Anpassungswert C (Spektrum 1) berücksichtigt folgende Lärmquellen:
* Wohnaktivitäten
* Kinderspielen
* Schienenverkehr mit mittlerer und hoher Geschwindigkei
* Autobahnverkehr > 80 km/h
* Düsenflugzeuge in kleinem Abstand
* Betriebe, die überwiegend mittel- und hochfrequenten Lärm abstrahlen.
Der Anpassungswert Ctr (Spektrum 2) berücksichtigt folgende Lärmquelle:
* Städtischer Straßenverkehr
* Schienenverkehr mit geringer Geschwindigkeit
* Propellerflugzeuge
* Düsenflugzeuge mit großem Abstand
* Diskomusik
* Betriebe, die überwiegend tief- und mittelfrequenten Lärm abstrahlen.
